Der Menschenrechtsaktivist Vahid Beheshti informiert seit vielen Jahren über Menschenrechtsverletzungen des Regimes in Iran. Seit seinem 72-tägigen Hungerstreik 2023 wird er regelmässig von britischen und exil-iranischen Medien zu Ereignissen in Iran befragt. Er scheut sich nicht, sehr offen über die Gefahren durch das Regime in Iran zu sprechen. Dabei benennt er die langfristigen Ziele des Regimes, beklagt die Appeasement-Politik westlicher Staatenlenker und attackiert regelmässig Ideologen des Regimes, die darauf bedacht sind, dem Regime ein Image moralischer Höherwertigkeit in der Welt zu erschaffen.
Vahid Beheshti – Kämpfer gegen ein übles Regime
Der erste Teil des Interviews findet bei starkem Regen im Protest-Camp vor dem britischen Aussenministerium in der King Charles Street, London-Westminster unweit des starken Touristenstromes statt. Vahid Beheshti zählt seine Stationen auf dem Weg seines Protests gegen das Regime in Iran auf, schildert, wie es zu seinem Hungerstreik kam und warum er auch nach einem Krankenhausaufenthalt und lebensbedrohlichen Situationen entschlossen weiter macht. Sein grosses Ziel ist der Sturz des Regimes. Als ersten Schritt zu diesem Ziel verlangt er von der britischen Regierung die Listung der Revolutionsgarden auf der Terrorliste. (https://linktr.ee/vahidbeheshti?utm_source=linktree_profile_share). Die Revolutionsgarden stellen in Iran nicht die reguläre Armee dar. Sepah-e Pasdaran, wie die Garden auch genannt werden, wurden zur Verteidigung und Verbreitung der islamischen Revolution gegründet.
Zugehörigkeiten und Werte
Beheshti kämpft mit gewaltfreien Mitteln, um auf die Gefahren durch das islamistische Regime in Iran aufmerksam zu machen. Er unterstützt den Kampf der Menschen in Iran, um das Experiment der sogenannten Islamischen Republik Iran zu beenden. In den sozialen Medien geistern einige Behauptungen und Anschuldigungen über seine Rolle oder politische Zugehörigkeiten. In diesem Interview hat er die Gelegenheit, seine eigene Sicht der Dinge darzustellen. Unter anderem sagt er: „Ich bin mit keiner politischen Partei, keiner politischen Gruppe verbunden. Mein einziger Fokus ist der Sturz dieses Regimes.“
Kriegsrecht
Ein grosses Plakat im Hintergrund des Bildes zeigt die Gesichter vieler junger Menschen, die bei Protesten gegen das Regime ermordet wurden. Oft bleiben Fussgänger, die unerwartet auf das Camp stossen, stehen und betrachten die Gesichter, fragen nach.
Beheshti geht auf seine Aussage, es sei eine Zeit des Krieges und keine Zeit von Verhandlungen, Gesprächen und Hinterzimmerdeals ein. Um was für einen Krieg geht es? Wer sind Beteiligte? Welche Werte sind gefährdet?
Wir müssen um unsere Werte kämpfen
Vor dem Amtssitz von Premierminister Rishi Sunak in der Londoner Downing Street, differenziert Vahid Beheshti zwischen den Lebensansätzen und der Politik des Regimes in Iran – welche laut langfristigen Plänen auch in Europa und Grossbritannien implementiert werden sollen – und westlichen Werten, welche verteidigt und mit frischen Impulsen belebt werden müssen.
Die Welt ist in Aufruhr
Manche sagen, die Welt sei aufgrund der langfristigen Ziele und zerstörerischen Aktionen durch das Regime in Iran in Aufruhr. Wie schätzt Vahid Beheshti den Umgang westlicher Politik mit dem Regime in Iran ein?
Er beschreibt, wie das Regime einerseits schwach ist, andererseits unablässig in Richtung ihrer Ziele geht, eine Weltherrschaft nach ihrem despotischen Modell zu errichten. Die Verhandlungen mit dem Westen über unterschiedlichste Themen dienen immer nur dazu, Zeit zu gewinnen.
Menschen für Freiheit gegen das Regime
Dieser Interview-Abschnitt handelt von der Bevölkerung in Iran, die das Regime auf breitester Basis ablehnt. Beheshti schildert Risse innerhalb der Regime-Elite und gibt eine Aussicht auf positive Entwicklungen für Iran und den Westen nach einem Sturz des Regimes.
Er behauptet: „Ich kann mit grosser Sicherheit sagen, dass 95 % der Bevölkerung in Iran das Regime radikal ablehnen.“
Später untersuchen wir die existentielle Gefahr, die das Regime in Iran aktuell für die Gesellschaften im Westen darstellt.
Vor länger als einem Jahr war Vahid Beheshti im Hungerstreik, als wir ihn zuletzt interviewt haben. Ein weiterer Beitrag ist hier zu finden.
© Helmut N. Gabel, mehriran.de