Solidarität

Solidarität

Seit dem 10. Dezember 2011, dem Tag der Menschenrechte, haben unterschiedlichste Gruppen in Deutschland an der neuen Aktion „Solidarität“ teilgenommen. Es geht um ein Bekenntnis zu Menschenrechten und um eine Solidarisierung mit politischen Gefangenen und anderen Gruppen und Individuen, die in Iran verfolgt, verhaftet und unter starken persönlichen und politischen Druck gesetzt werden.

22. Juli 2021
Das Regime im Iran war noch nie darin verlegen willkürlich Fakten mit eigenen Erfindungen zu verknüpfen, Menschen zu foltern und ihnen dabei vorgegebene Geständnisse abzupressen, um sie danach anzuklagen und der Öffentlichkeit vorzuführen, dass es ja gute Gründe gebe für die Verurteilung und entschlossene Strafen. Genau dies widerfuhr auch Saeed Malekpour, dessen von ihm entwickelte Software auch von Pornowebseiten ohne seine Kenntnisse genutzt wurde.
Der in Kanada ansässige Iraner wurde bei einem Besuch im Iran festgesetzt und schliesslich unter dem Vorwurf „Beleidigung und Entweihung des Islams“ zum Tode verurteilt. Sein Fall löste zwar einen internationalen Aufschrei aus, doch das Gezeter um einen angeblich geplanten Angriff Israels auf die iranischen Nuklearzentren lässt Menschenrechtsverletzungen wie unter eine kalte Schneedecke verschwinden. Catherine Ashton besorgt über die Situation von Journalisten und Bloggern in Iran: http://de.ria.ru/world/20120201/262585071.html Kampagne zur Freilassung von Saeed Malekpour: https://peoplewithoutnation.wordpress.com/ Brief Saeed Malekpours zu seiner Verhaftung: https://peoplewithoutnation.wordpress.com/saeed-malekpour-open-letter-to-the-iri-judiciary/
Seit April 2006 im Netz. Positiv zu Land und Leuten eingestellt. Kritisch zu den Machenschaften des Regimes und den brutalen Ausformungen seiner Ideologie. Solidarität mit allen Journalisten in Iran, die sich das Denken nicht mehr verbiegen und verbieten lassen und ihr selbstständiges Denken bewahren auch im Angesicht von Gefahr und Verlust von Sicherheiten.
22. Juli 2021
In seiner Musik setzt sich Arya Aramnejad für eine säkulare Gesellschaft im Iran ein. Er gilt als Unterstützer der „Grünen Bewegung“. Geheimagenten verhafteten ihn im November 2011 unter Schlägen zum wiederholten Mal. Das Regime wirft ihm Aktivitäten gegen die Nationale Sicherheit vor.
Musik ist eine universelle Sprache. Sie wirkt inspirierend. Sie ist eine tiefe Mitteilungsform, grenzüberschreitend. Für alle Musiker, für alle Musikhörende, für alle Musikliebhaber, für alle Menschen im Iran, die geknechtet, gefoltert und ausgegrenzt werden.
22. Juli 2021
Abolfazl Abedini Nasr, freiberuflich arbeitender Journalist und Menschenrechtsaktivist, wurde am 23.09.1982 geboren und lebte in Ramhormuz, einer Stadt in der Provinz Khuzestan, wo die Minderheit der Araber lebt. Er wurde am 30. Juni 2009, kurz nach der umstrittenen Präsidentenwahl inhaftiert, Ende Oktober 2009 gegen Kaution freigelassen und am 3. März 2010 erneut verhaftet. Er verbüßt im Evin-Gefängnis in Teheran eine 12-jährige Haftstrafe.
Er wurde wegen „Mitgliedschaft in einer illegalen Organisation“, der Organisation der Menschenrechtsaktivisten (Human Rights Activists – HRA), zu fünf Jahren Haft verurteilt, außerdem wegen „Propaganda gegen das System“ zu einem Jahr Haft. Er habe Verbindungen zu ausländischen Medien gehabt. Zusätzlich erhielt er fünf Jahre Haft wegen „Kontakten zu feindlichen Staaten“. Am 29. April 2010 erhielt er eine weitere Haftstrafe von einem Jahr wegen „Propaganda gegen das System“. Abolfazl Abedini Nasr arbeitete als Pressereferent für die HRA. Anfang März 2010 wurden mehr als dreißig Mitglieder und andere Mitarbeiter der Organisation inhaftiert, die Behörden sperrten mehr als 20 ihrer Websites. Abolfazl Abedini Nasr ist ebenfalls Mitglied in der „Pan Iranist Party“, einer verbotenen Oppositionspartei, die für die Einheit aller Volksgruppen des Iran eintritt. Zwischen November 2007 und Februar 2008 verbrachte er im Zusammenhang mit seinem Bericht über die Streitigkeiten der Arbeiter mit der Geschäftsleitung der „Haft Tapeh Sugar Company“, einer staatlichen Zuckerfabrik, vier Monate im Gefängnis. Im Dezember 2007 wurde er im Zusammenhang mit seinen Berichten zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt. Er ist ein politischer Gefangener, der wegen der friedlichen Ausübung seines Rechtes auf freie Meinungsäußerung und der Bildung von Vereinigungen inhaftiert wurde. Er leidet an einer Herzklappenerkrankung und benötigt regelmäßige medizinische Betreuung. Zum Fall von Abolfazl Abedini Nasr arbeiten inzwischen einige Amnesty-Gruppen. Er war auch im Juni 2011 Amnesty-Appellfall für Briefaktionen: http://amnesty.de/briefe-gegen-das-vergessen/2011/6/abolfazl-abedini-nasr Für ihn läuft auch außerhalb von Amnesty eine Petition. http://www.gopetition.com/petition/34522.

"Mara Bebus" – Misaghiyan

Das Lied „Mara Bebus“ („Küss mich“(zum letzten Mal)) ist kein übliches Liebeslied, sondern ein Lied zum Gedicht eines während der Shah-Zeit zum Tode verurteilten politischen Gefangenen, gerichtet an seine Tochter.

Amnesty International - Iran Koordinationsgruppe

Amnesty International ist eine internationale Menschenrechtsorganisation, deren Ursprünge im Kampf gegen die Inhaftierung gewaltloser politischer Gefangener liegen. Die Iran-Koordinationsgruppe koordiniert Aktionen der Amnesty-Gruppen zum Iran, leitet diese an, macht Aktionsvorschläge, erstellt Falldarstellungen und Aktionsanleitungen, übersetzt Dokumente zum Iran und beantwortet Anfragen zum Land, auch z.B. Anfragen von Gerichten in Asylverfahren von Iranern. Soweit es uns zeitlich möglich ist, treten wir auch bei Veranstaltungen zum Iran als Referenten auf. Unsere Webseite: www.amnesty-iran.de