Solidarität 2011

Solidaritätsaktion mit allen politischen Gefangenen im Iran vom 1.-31. Juli 2011

Hier sind alle Portraits und Musikstücke/Gedichte eingestellt, so dass die Aktion im Überblick und gebündelt zu sehen ist. 

Gesichter des Widerstands im Iran. Sie haben auf mehriran.de täglich wechselnd über die Dauer von 31 Tagen des Monats Juli und darüber hinaus jeweils ein Portrait inhaftierter oppositioneller Männer und Frauen mit einer kurzen Beschreibung sehen. Daneben erklären sich ein Mann oder eine Frau aus Deutschland durch ein kurzes Portrait solidarisch. Immer gibt es ein Gedicht oder Musik mit Bezug zu Iran.

Mit dieser Aktion bauen wir Brücken zwischen Gefangenen im Iran und Menschen, die in Deutschland auf diese Gefangene und die Situation im Iran aufmerksam machen. Die 31 Inhaftierten stehen stellvertretend für alle politischen Gefangenen im Iran. Die 31 Aktivisten vertreten symbolisch die vielen Aktivisten weltweit, die uneigennützig die Stimme der Verfolgten im Iran in der Öffentlichkeit der westlichen Länder zu Gehör bringen. Die Aktion dient nicht der Herausstellung von einzelnen Personen und ihren Leistungen. Es sind Beispiele der Solidarität, Beispiele eines wachsenden Anliegens auf der ganzen Welt sich gegenseitig zu unterstützen im Sinne von Selbstbestimmung, positiver Entwicklung und Menschenrechten. Es ist ein Appell an alle Engagierten weiter wachsam zu sein. Durch die Musik und die Gedichte ist die Aktion eine Hommage an Freiheit, Selbstbestimmung und Solidarität weltweit. 

Einst sagte ein politischer Gefangener, der im Iran als Jugendlicher verhaftet wurde, weil er sich für Philosophie interessierte: „Das Schlimmste im Gefängnis war der Eindruck des Vergessen-werdens. Das Schönste war die Entdeckung, dass wildfremde Menschen sich für uns interessierten.“

Alle Portraits der Solidaritätsaktion vom 1.-31. Juli und darüber hinaus...

6. August 2011
Der inhaftierte Journalist Ali Malihi war im Februar 2010 im Zuge der Verhaftungswelle gegen politische Aktivisten und Medienaktivisten in seiner Wohnung verhaftet worden. Ali Malihi ist ein Mitglied der studentischen Organisation Advar Takmime Vehdat und war für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Er wurde wegen „Versammlung und Verschwörung gegen das Regime, regimefeindlicher Propaganda, Teilnahme an illegalen Versammlungen, Veröffentlichung von Unwahrheiten und Beleidigung des Präsidenten“ verhaftet.
Der inhaftierte Journalist Ali Malihi war im Februar 2010 im Zuge der Verhaftungswelle gegen politische Aktivisten und Medienaktivisten in seiner Wohnung verhaftet worden. Ali Malihi ist ein Mitglied der studentischen Organisation Advar Takmime Vehdat und war für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Er wurde wegen „Versammlung und Verschwörung gegen das Regime, regimefeindlicher Propaganda, Teilnahme an illegalen Versammlungen, Veröffentlichung von Unwahrheiten und Beleidigung des Präsidenten“ verhaftet. Im August 2010 wurde er zu vier Jahren Haft verurteilt. Die Anklage wegen Präsidentenbeleidigung brachte ihm außerdem eine Geldstrafe ein. Ali Malihi wird in Abteilung 350 des Evin Gefängnisses festgehalten. Er darf keinen Besuch empfangen und auch nicht telefonieren.
Film vom Begräbnis Seyyed Khalil Alinejads mit meisterlicher Musik und Gedichten von Hafis.
Seyyed Khalil Alinejad

Gunda Dieterich, Internationale Organisation zum Schutz der Menschenrechte in Iran

Es ist schwierig für uns Menschen, eine „universelle Empathie“ zu empfinden. Regelmäßige Nachrichten aus Krisengebieten, über Kriege, Konflikte, Naturkatastrophen und Menschenrechtsverletzungen stoßen irgendwann an die Grenze unseres Mitgefühls. Mit meinem Engagement für IOPHRI möchte ich dazu beitragen, dass die Situation im Iran, die massive Verletzung der Menschenrechte, die Gewalt, Manipulation und Diskriminierung verschiedener Menschengruppen immer wieder ins Bewusstsein kommt und nicht vergessen wird.
5. August 2011
Die Frauenrechtlerin und Mutter zweier Kinder, Fereshteh Shirazi, wurde am 4. September festgenommen, nachdem man sie in das Büro des Geheimdienstministeriums in Amol vorgeladen hatte. Der konkrete Grund für ihre Festnahme ist nicht bekannt, doch Amnesty International geht davon aus, dass sie in Verbindung mit einem Verfahren gegen sie steht, das vor zwei Jahren im Zusammenhang mit ihren Frauenrechtsaktivitäten und Einträgen in ihrem Blog eröffnet wurde. Sollte dies der Fall sein, würde Amnesty International sie als gewaltlose politische Gefangene betrachten, die sich nur deshalb in Haft befindet, weil sie friedlich von ihrem Recht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch gemacht hat. Fereshteh Shirazi wird derzeit in der Frauenabteilung des Gefängnisses von Amol festgehalten und soll Berichten zufolge ihre Familie weder anrufen noch Besuche von ihr erhalten dürfen. Der Zugang zu einem Rechtsbeistand wird ihr ebenso verweigert.
Die Frauenrechtlerin und Mitstreiterin der Kampagne für Gleichberechtigung, Fereshteh Shirazi, wurde am 4. September in der Stadt Amol im Nordiran festgenommen. Die Gründe für ihre Festnahme sind nicht bekannt. Die Frauenrechtlerin und Mutter zweier Kinder, Fereshteh Shirazi, wurde am 4. September festgenommen, nachdem man sie in das Büro des Geheimdienstministeriums in Amol vorgeladen hatte. Der konkrete Grund für ihre Festnahme ist nicht bekannt, doch Amnesty International geht davon aus, dass sie in Verbindung mit einem Verfahren gegen sie steht, das vor zwei Jahren im Zusammenhang mit ihren Frauenrechtsaktivitäten und Einträgen in ihrem Blog eröffnet wurde. Sollte dies der Fall sein, würde Amnesty International sie als gewaltlose politische Gefangene betrachten, die sich nur deshalb in Haft befindet, weil sie friedlich von ihrem Recht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch gemacht hat. Fereshteh Shirazi wird derzeit in der Frauenabteilung des Gefängnisses von Amol festgehalten und soll Berichten zufolge ihre Familie weder anrufen noch Besuche von ihr erhalten dürfen. Der Zugang zu einem Rechtsbeistand wird ihr ebenso verweigert. Vor zwei Jahren, am 24. und 25. August 2009, wurde Fereshteh Shirazi in das Geheimdienstministerium in Amol vorgeladen und über die Kampagne „Eine Million Unterschriften“, ihre FreundInnen in Amol und Beiträge im Kontext der Kampagne in ihrem Blog verhört.
„Wer mit dem Tiger Mitleid fühlen kann,
ist für die armen Schafe ein Tyrann.“
Muslih ad-Din Sa’adi

Wahied Wahdat Hagh

Meine Motivation: „Die „Islamische Republik Iran“ ist eine totalitäre Diktatur, die Menschenrechte systematisch verletzt. Die Iraner haben es verdient zur freien Welt zu gehören. Das Glück und die Menschenrechte der Iraner ist langfristig untrennbar von der Freiheit der Menschen in Europa. Auch wenn kurzfristig kapitalistische Wirtschaftsinteressen die totalitäre Diktatur der Islamisten im Iran stabilisieren. Iran hat eine säkulare parlamentartische Demokratie verdient. Freiheit für alle politischen und religiösen Gefangenen im Iran.“ Dr. Wahied Wahdat-Hagh

Abdollah Sadoughi

4. August 2011
Der Sportjournalist Abdollah Sadoughi, ein Angehöriger der Minderheit der Aserbaidschaner in Iran, wurde zunächst am 18. Januar 2010 in der Stadt Tabriz unter der Anschuldigung festgenommen, die nationale Sicherheit gefährdet und die pan-türkische Bewegung (Einheitsbewegung unter den Turkvölkern für einen Zusammenschluss aller türkischsprachigen Völker – Panturkismus) unterstützt zu haben.
Der Sportjournalist Abdollah Sadoughi, ein Angehöriger der Minderheit der Aserbaidschaner in Iran, wurde zunächst am 18. Januar 2010 in der Stadt Tabriz unter der Anschuldigung festgenommen, die nationale Sicherheit gefährdet und die pan-türkische Bewegung (Einheitsbewegung unter den Turkvölkern für einen Zusammenschluss aller türkischsprachigen Völker – Panturkismus) unterstützt zu haben. Er hatte Plakate mit aserbaidschanisch-türkischen Schriftzeichen über den Fußballverein Traktor Sazi veröffentlicht, der in Tabriz zum Symbol der aserbaidschanischen Kultur geworden ist. Das aserbaidschanische Türkisch ist im Iran nicht als Amtssprache zugelassen. Im März 2010 wurde er freigelassen, stand aber unter Beobachtung durch den Geheimdienst. Am 24. August 2011 kam er im Zusammenhang mit den Protesten wegen der Austrocknung des Urmia-Sees zusammen mit 30 weiteren Aktivisten in Haft. Er leidet nach 17 Tagen Hungerstreik an Magenblutungen.
Das Shams Ensemble spielt diverse Perkussionsinstrumente wie Daff, Tonbak, u.a.
Shams Ensemble

Christiane Cech, Internationale Organisation zum Schutz der Menschenrechte im Iran

„Jeden Tag ein Lächeln! Ich wünsche mir für die Gefangenen im Iran, die für die Freiheit und Gerechtigkeit in ihrem Land kämpfen, dass sie unbeschwert Lachen und Freude in Freiheit erleben können. Mögen sie den Schmerz, den die Unterdrückung in ihnen hinterlassen hat, überwinden können.“ Christiane Cech
3. August 2011
Maryam Bahreman wird beschuldigt, gegen die nationale Sicherheit agiert zu haben.
Am Mittwoch, 11. Mai 2011 wurde Maryam Bahreman, Ingenieur, Bloggerin und iranische Frauen- und Menschenrechtsaktivistin in Shiraz (Iran) von Sicherheitskräften verhaftet. Sie gründete 2003 eine Vereinigung, die für die Rechte iranischer Frauen eintrat. Als Mitglied dieser Vereinigung war Maryam Bahreman aktiv für Frauenrechte u.a. auch in der One Million Signature Campaign, eine Unterschriftenkampagne, die Hunderttausende Iraner unterzeichneten, um für die Freiheit der Frauen einzutreten und aufgrund dieser Unterschriften Tausende verhaftet wurden. Maryam Bahreman hielt im Februar 2011 eine Rede vor der UN in New York bezüglich Frauenrechte im Iran. Maryam Bahreman wird beschuldigt, gegen die nationale Sicherheit agiert zu haben.
Niemand eine Insel ist,
alleine nur für sich.
Ein jeder ist ein Teil des Kontinents,
Ein Stück vom Ganzen.
Und würde eine Scholle Land vom Meer hinweggespült,
Europa würde kleiner…
Mit jedem Toten schrumpfe ich,
denn ich bin ein Teil der Menschheit.
Daher denk genau
für wen die Glocken läuten…
Sie läuten doch für Dich. Sie läuten wohl für Dich.
Dr. Oliver Cech, Internationale Organisation zum Schutz der Menschenrechte im Iran
Dr. Oliver Cech

Dr. Oliver Cech über seine Motivation: „Weil es eine Illusion ist, dass wir getrennt sind. Was man einem Menschen antut, das ist uns allen angetan.
Der englische Mystiker John Donne hat diese Erfahrung 1624 in einem Gedicht ausgedrückt:

No man is an island,
Entire of itself.

Each is a piece of the continent,

A part of the main.

If a clod be washed away by the sea,

Europe is the less…

Every man’s death diminishes me,

For I am involved in mankind.

Therefore, never send not to know

For whom the bell tolls…
It tolls for thee. It tolls for thee.“
John Donne

Dr. Oliver Cech, Internationale Organisation zum Schutz der Menschenrechte im Iran

Dr. Oliver Cech über seine Motivation: „Weil es eine Illusion ist, dass wir getrennt sind. Was man einem Menschen antut, das ist uns allen angetan. Der englische Mystiker John Donne hat diese Erfahrung 1624 in einem Gedicht ausgedrückt: No man is an island, Entire of itself. 
Each is a piece of the continent,
 A part of the main.
 If a clod be washed away by the sea,
 Europe is the less…
 Every man’s death diminishes me,
 For I am involved in mankind.
 Therefore, never send not to know
 For whom the bell tolls… It tolls for thee. It tolls for thee.“
2. August 2011
Am 31. Juli 2011 wurde Kouhyar Goudarzi nun wieder verhaftet und ist offensichtlich bei seiner Verhandlung brutal zusammengeschlagen worden. Seitens des Regimes gibt es noch keine offizielle Bestätigung seiner Verhaftung. Was bedeutet, dass Kouhyar seit nun mehr als 20 Tagen verschwunden ist. Einen Tag nach Kouhyar’s Verhaftung wurde auch seine Mutter, Parvin Mokhtareh festgenommen, die noch nie vorher politisch aktiv war, sich jedoch immer für die Freilassung ihres Sohnes eingesetzt hat.
Der Journalist, Blogger und Menschenrechtsaktivist Kouhyar Goudarzi wurde zum ersten Mal im November 2009 verhaftet und einige Monate später vom Revolutionsgerichtshof zu einem Jahr Haft u.a. aufgrund „Propaganda gegen das Regime durch intensive Mitarbeit an der CHRR-Website“ verurteilt. Er verbrachte 10 Monate in Evin und die letzte Zeit bis zu seiner Entlassung am 14. Dezember 2010 in Rajai Shahr. Während seiner Zeit im Gefängnis wurde Kouhyar 2010 mit dem John Aubuchon Freedom of the Press Award ausgezeichnet, der besonders mutigen und ehrlichen Journalist als Tribut für ihre Leistungen verliehen wird. Am 31. Juli 2011 wurde Kouhyar Goudarzi nun wieder verhaftet und ist offensichtlich bei seiner Verhandlung brutal zusammengeschlagen worden. Seitens des Regimes gibt es noch keine offizielle Bestätigung seiner Verhaftung. Was bedeutet, dass Kouhyar seit nun mehr als 20 Tagen verschwunden ist. Einen Tag nach Kouhyar’s Verhaftung wurde auch seine Mutter, Parvin Mokhtareh festgenommen, die noch nie vorher politisch aktiv war, sich jedoch immer für die Freilassung ihres Sohnes eingesetzt hat.
Eine Kampagne zur Befreiung von Gewissensgefangenen in Iran.
Vier Ziele verfolgt die Kampagne: 1) Internationale Solidarität mit den Gewissensgefangenen und ihren Familien durch Beteiligung an der Kampagne 2) Globale Anstrengung zur Befreiung der Gewissensgefangenen 3) Neuen Geist in die geschwächte und unterdrückte Zivilgesellschaft in Iran einhauchen 4) Ausübung und Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern in langfristigen Aktivitäten der Bürgergesellschaft

Miriam Risch, Internationale Organisation zum Schutz der Menschenrechte im Iran

Die Würde des Menschen ist unantastbar. Die Regierung im Iran verstößt mit ihrer Politik gegen jegliche Menschenrechte. Ihr gewaltsamer und diktatorischer Umgang mit verschiedenen Bevölkerungsgruppen, religiösen Gruppierungen, Journalisten, Studenten, Frauen und kritischen Bürgern und Bürgerinnen etabliert im Iran ein faschistisches System. Es trifft mich zutiefst die Menschen im Iran leiden zu wissen. Ich versichere ihnen meine Solidarität und Unterstützung und wünsche den Menschen großen Mut, Kraft, Durchhaltevermögen, um zu Frieden und Demokratie zu gelangen.
1. August 2011
Nasrin Sotoudeh, 48 Jahre alt, ist eine bekannte iranische Anwältin und Menschenrechtsverteidigerin. Am 04. September 2010 wurde sie vor Gericht geladen, ohne anwaltlichen Beistand verhört und festgenommen. Um gegen die Haftbedingungen zu protestieren, trat sie am 22. September 2010 in einer vierwöchigen Hungerstreik. Das Revolutionsgericht in Tehran verurteilte Nasrin Sotoudeh am 08. Januar 2011 zu 11 Jahren Haft und 20 Jahren Berufs- und Ausreiseverbot. Die Begründung für ihre Verurteilung war ihre Aktivität gegen die nationale Sicherheit, Zugehörigkeit zu CHRD, Center of Human Rights Defenders und Propaganda gegen das System. Nasrin Sotoudeh verteidigte unter anderem Shirin Ebadi und Heshmatollah Tabarzadi. Sie ist mit Reza Khandan verheiratet, der zwischenzeitlich selbst einmal vorgeladen wurde und ist Mutter zweier minderjähriger Kinder.
Nasrin Sotoudeh, 48 Jahre alt, ist eine bekannte iranische Anwältin und Menschenrechtsverteidigerin. Am 04. September 2010 wurde sie vor Gericht geladen, ohne anwaltlichen Beistand verhört und festgenommen. Um gegen die Haftbedingungen zu protestieren, trat sie am 22. September 2010 in einer vierwöchigen Hungerstreik. Das Revolutionsgericht in Tehran verurteilte Nasrin Sotoudeh am 08. Januar 2011 zu 11 Jahren Haft und 20 Jahren Berufs- und Ausreiseverbot. Die Begründung für ihre Verurteilung war ihre Aktivität gegen die nationale Sicherheit, Zugehörigkeit zu CHRD, Center of Human Rights Defenders und Propaganda gegen das System. Nasrin Sotoudeh verteidigte unter anderem Shirin Ebadi und Heshmatollah Tabarzadi. Sie ist mit Reza Khandan verheiratet, der zwischenzeitlich selbst einmal vorgeladen wurde und ist Mutter zweier minderjähriger Kinder.
Die Kinder Adams sind aus dem einen gleichen Stoff gemacht,
als Glieder eines Leibs vom Schöpfergott erdacht.
Sobald ein Leid erfährt nur eines dieser Glieder,
erklingt sein Schmerz sogleich in ihnen allen wider.
Ein Mensch, den nicht die Not der Menschenbrüder rührt,
verdient es nicht, daß er den Namen Mensch noch führt.
Sa’adi

Dr. Johannes Graulich, Internationale Organisation zum Schutz der Menschenrechte im Iran

„Ein Blick auf die deutsche Geschichte lehrt, wohin Fanatismus und Faschismus führt. Für die Menschenrechte im Iran engagiere ich mich, weil ich den seit etlichen Jahren unterdrückten Menschen im Iran endlich Freiheit, Frieden und Selbstbestimmung wünsche.“ Dr. Johannes Graulich über die Situation im Iran.
31. Juli 2011
Zur Zeit leistet er seine Strafe im Gefängnis Rajai Shahr in Karaj ab und ist in einem schlechten gesundheitlichen Zustand. Mehrere dort einsitzende bekannte Gewissensgefangene, darunter auch Majid Tavakoli, haben mit Hungerstreiks gegen die gefährliche Überfüllung und die katastrophalen hygienischen Bedingungen in diesem Gefängnis protestiert.
Majid Tavakoli war ein Studentenführer. Er besaß die Kühnheit, von seinem international verbrieften Recht auf Ausdrucksfreiheit Gebrauch zu machen – er hielt am Tag der Studenten im Dezember 2009 eine Rede, in der er die Regierung kritisierte. Kurze Zeit später wurde er verhaftet, und seitdem sitzt er im Gefängnis. Dort wurde er geschlagen und in Einzelhaft gehalten. Schließlich verurteilte man ihne wegen „Teilnahme an illegalen Versammlungen“, „regimefeindlicher Propaganda“, „Beleidigung des Führers“ und „Beleidigung des Präsidenten“ nach einem unfairen Verfahren im Revolutionsgericht zu mehr als acht Jahren Gefängnis. Zur Zeit leistet er seine Strafe im Gefängnis Rajai Shahr in Karaj ab und ist in einem schlechten gesundheitlichen Zustand. Mehrere dort einsitzende bekannte Gewissensgefangene, darunter auch Majid Tavakoli, haben mit Hungerstreiks gegen die gefährliche Überfüllung und die katastrophalen hygienischen Bedingungen in diesem Gefängnis protestiert.
Gedicht des berühmten Sufi Meisters Schah Nematollah Vali. Nach ihm ist der Nematollah Gonabadi Orden benannt.
Schah Nematollah Vali

Dieter Karg, Sprecher der Iran-Koordinationsgruppe von Amnesty Internationa

„Iran ist ein spannendes Land, anderen islamischen Staaten immer ein Stück voraus. Es war das erste Land, das eine Islamische Republik ausrief, und auch eins der ersten, dessen Bevölkerung sich dagegen auflehnt. Ein Land voller Widersprüche: mit Jahrtausende alter Kultur, mit hohem Bildungsniveau und gleichzeitig enormer staatlicher Repression, mit der zweithöchsten Zahl von Hinrichtungen weltweit, aber auch ein Land mit einer sehr aktiven Bürger- und Frauenrechtsbewegung, die unsere Unterstützung verdient hat. Majid Tavakkoli gehört zu ihr.“ sagt Dieter Karg.
30. Juli 2011
Zeinab Jalalian wurde in einem 5-minütigen Prozess zum Tode verurteilt. Der oberste Gerichtshof des Irans hat das im Januar verhängte Todesurteil gegen die kurdische Aktivistin und Journalistin Zeinab Jalalian bestätigt. Ihr wurde „Feindschaft gegen Gott“ (Mohareb) und Mitgliedschaft in der PKK vorgeworfen. In den meisten Fällen verwenden Vertreter des Regimes die Terminologie Mohareb, um Menschen für Handlungen gegen die Sicherheit des Systems zu verurteilen, wenn es keine greifbaren Fakten für eine Verhaftung und Verwahrung gibt.
Zeinab Jalalian wurde in einem 5-minütigen Prozess zum Tode verurteilt. Der oberste Gerichtshof des Irans hat das im Januar verhängte Todesurteil gegen die kurdische Aktivistin und Journalistin Zeinab Jalalian bestätigt. Ihr wurde „Feindschaft gegen Gott“ (Mohareb) und Mitgliedschaft in der PKK vorgeworfen. In den meisten Fällen verwenden Vertreter des Regimes die Terminologie Mohareb, um Menschen für Handlungen gegen die Sicherheit des Systems zu verurteilen, wenn es keine greifbaren Fakten für eine Verhaftung und Verwahrung gibt.
Der Missklang gebrochener
Versprechen zieht über Zebrastreifen,
auf denen Passanten wie
verlorene Noten dem Knüppel
des Dirigenten erliegen.

Am Straßenrand verbrennt
der Frieden in Mülltonnen,
Parolen schlüpfen durch Mauerritzen,
entmündigte Spatzen bauen
Trauernester auf rissigen Lippen.

Auf dem Platz der Freiheit
hocken schwarze Raben
und peitschen die Liebenden.
Schreie zerplatzen wie
Wundblasen in der Luft.

Die Samtaugen der Nacht
liebkosen Teherans Dächer und
die Rufe der Standhaften bauen
eine Brücke zur Milchstraße:
„Allah hu akbar!“

Choda* – wo bist Du?

*das persische Wort für Gott
© Sedaye Bad

Ulla Bitz, Mitglied der SPD, Aktivistin für Frieden und Menschenrechte

„Sehr gerne unterstütze ich die Aktion „Ein Gesicht für Menschenrechte im Iran“. Es ist wichtig, dass wir uns im gewaltlos Einsatz für mehr Menschenrechte im Iran einsetzen. Gewaltlosigkeit ist nichts für Feiglinge.“ findet Ulla Bitz.
29. Juli 2011
Atefeh Nabavi hatte wie schätzungsweise weitere drei Millionen Demonstranten an den Protestkundgebungen am 25.3.1388 (15.6.2009) teilgenommen. Sie wurde an demselben Tag zusammen mit sieben Verwandten und Bekannten in ihrer Wohnung verhaftet und sitzt seitdem im berüchtigten Evin-Gefängnis in Teheran. Der Prozess fand am 12.11.2009 statt
Die 27-jährige, politisch aktive Studentin Atefeh Nabavi wurde als erste iranische Frau am 24.11.2009 im Zusammenhang mit den Demonstrationen nach den umstrittenen Präsidentschaftswahlen vom vergangenen Sommer zu vier Jahren Haft verurteilt. Dieses Urteil wurde von der 12. Abteilung des Revolutionsgerichtes (‚dadgahe enqelab’) ausgesprochen, die eigentlich als Dezernat für Schmuggel und Rauschgift funktioniert. Eine der ursprünglichen Anschuldigung, „Verbindung zu den Volksmojahedin“, wurde fallen gelassen. Die aktuelle Verurteilung wurde durch „Versammlung und stillschweigende Vereinbarung gegen das System [der Islamischen Republik Iran] durch Beteiligung an nicht zugelassenen Demonstrationen“ sowie durch „Störung der öffentlichen Ordnung“ begründet. Atefeh Nabavi hatte wie schätzungsweise weitere drei Millionen Demonstranten an den Protestkundgebungen am 25.3.1388 (15.6.2009) teilgenommen. Sie wurde an demselben Tag zusammen mit sieben Verwandten und Bekannten in ihrer Wohnung verhaftet und sitzt seitdem im berüchtigten Evin-Gefängnis in Teheran. Der Prozess fand am 12.11.2009 statt
In einer historischen Aufnahme spielen Shahram Nazeri und das Armenische Philharmonie Orchester dieses kurdische Lied 2006 in Iran.
Shahram Nazeri und das Armenische Philharmonie Orchester

Sofia Sadighpour, Unterstützerin der Mütter vom Laleh Park

„The way I see myself, I am just a mother, who feels solidarity with many families who have been suffering from vastly violation of human rights in Iran. As a supporter of “Mothers of Laleh Park”( “Mourning Mothers” of Iran), I try to help spread their words. They demand freedom of all political prisoners, stopping the executions and bringing to justice those who are responsible for killing and torturing their children.“ Says Sofia Sadighpour. German translation: „Wie ich mich selbst verstehe: ich bin nur eine Mutter, die sich den vielen Familien verbunden fühlt, die an den vielfältigen Menschenrechtsverletzungen im Iran zu leiden haben. Als Unterstützerin der „Mütter vom Laleh Park“ („Trauernde Mütter Irans“), helfe ich dabei ihre Stimme hörbar zu machen. Sie verlangen Freiheit für alle politischen Gefangenen, Einhalt für die Hinrichtungen und einen Prozess gegen jene, die für die Tötungen und die Folter ihrer Kinder verantwortlich sind.“

Namenlose politische Gefangene

28. Juli 2011
Diesen Tag widmen wir all jenen politischen Gefangenen im Iran, die keinen Fürsprecher gefunden haben, die unerkannt, unbekannt und nicht veröffentlicht in Irans Gefängnissen darben, gequält werden und Unrecht erfahren, weil sie aufrecht ihre Meinung, ihr Bekenntnis und ihren Glauben sagen oder leben.
Diesen Tag widmen wir all jenen politischen Gefangenen im Iran, die keinen Fürsprecher gefunden haben, die unerkannt, unbekannt und nicht veröffentlicht in Irans Gefängnissen darben, gequält werden und Unrecht erfahren, weil sie aufrecht ihre Meinung, ihr Bekenntnis und ihren Glauben sagen oder leben.
Küss mich ein letztes Mal.
Ḥaydar Reqābi
Mein Herz schmerzt, wenn ich daran denke, dass ein Mensch irgendwo im Iran in einer kleinen, finsteren und nassen Gefängniszelle darbt, mitunter Hunderte von Kilometern weit entfernt von seinem Zuhause. Aber was spielt das für eine Rolle. Selbst 50 Meter Entfernung sind unüberbrückbar, so als wäre er auf einem fernen Kontinent. Und warum? Er hat einfach nur seine Meinung oder seine Wünsche geäußert. 
Es macht mich sehr traurig, wenn ich an andere Mütter und Väter denke, die vor Sorgen nicht mehr schlafen können und verzweifelt auf ein Lebenszeichen von ihren geliebten Töchtern und Söhnen warten.

Der Gedanke macht mich wahnsinnig, wie Kinder nach ihren Müttern und Vätern fragen und wie groß ihre Sehnsucht nach einer kurzen Umarmung, einem Streicheln oder einem Küsschen ist.

 Das Gefühl macht mich krank, wenn ich nur zuschaue und NICHTS unternehme.