Solidarität 2011

Solidaritätsaktion mit allen politischen Gefangenen im Iran vom 1.-31. Juli 2011

Hier sind alle Portraits und Musikstücke/Gedichte eingestellt, so dass die Aktion im Überblick und gebündelt zu sehen ist. 

Gesichter des Widerstands im Iran. Sie haben auf mehriran.de täglich wechselnd über die Dauer von 31 Tagen des Monats Juli und darüber hinaus jeweils ein Portrait inhaftierter oppositioneller Männer und Frauen mit einer kurzen Beschreibung sehen. Daneben erklären sich ein Mann oder eine Frau aus Deutschland durch ein kurzes Portrait solidarisch. Immer gibt es ein Gedicht oder Musik mit Bezug zu Iran.

Mit dieser Aktion bauen wir Brücken zwischen Gefangenen im Iran und Menschen, die in Deutschland auf diese Gefangene und die Situation im Iran aufmerksam machen. Die 31 Inhaftierten stehen stellvertretend für alle politischen Gefangenen im Iran. Die 31 Aktivisten vertreten symbolisch die vielen Aktivisten weltweit, die uneigennützig die Stimme der Verfolgten im Iran in der Öffentlichkeit der westlichen Länder zu Gehör bringen. Die Aktion dient nicht der Herausstellung von einzelnen Personen und ihren Leistungen. Es sind Beispiele der Solidarität, Beispiele eines wachsenden Anliegens auf der ganzen Welt sich gegenseitig zu unterstützen im Sinne von Selbstbestimmung, positiver Entwicklung und Menschenrechten. Es ist ein Appell an alle Engagierten weiter wachsam zu sein. Durch die Musik und die Gedichte ist die Aktion eine Hommage an Freiheit, Selbstbestimmung und Solidarität weltweit. 

Einst sagte ein politischer Gefangener, der im Iran als Jugendlicher verhaftet wurde, weil er sich für Philosophie interessierte: „Das Schlimmste im Gefängnis war der Eindruck des Vergessen-werdens. Das Schönste war die Entdeckung, dass wildfremde Menschen sich für uns interessierten.“

Alle Portraits der Solidaritätsaktion vom 1.-31. Juli und darüber hinaus...

27. Juli 2011
Shabnam Madadzadeh gehört zu den Studierenden, denen Beteiligung an den Studentenprotesten von Mitte Februar 2009 vorgeworfen wird. Die Proteste richteten sich gegen die fundamentalistische Meinungskontrolle an den Universitäten.
Shabnam Madadzadeh gehört zu den Studierenden, denen Beteiligung an den Studentenprotesten von Mitte Februar 2009 vorgeworfen wird. Die Proteste richteten sich gegen die fundamentalistische Meinungskontrolle an den Universitäten. Shabnam Madadzadeh wurde über längere Zeit in Isolationshaft gehalten und gefoltert, um sie zu zwingen, sich mit einem falschen Geständnis selbst zu belasten. Ihr wurde Zusammenarbeit mit Oppositionsgruppen im Ausland vorgeworfen. Sie wurde zu fünf Jahren Haft verurteilt, die sie im Rajai-Shahr-Gefängnis in der Stadt Karadsch verbüßen muss. Auch Ihr Bruder Farzad Madadzadeh wurde wegen angeblicher Handlungen gegen die nationale Sicherheit zu fünf Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.
Das stellt eine Welt ohne Krieg und Übel vor.
Siavash Ghomeishi

Wolfgang Baron von Hildebrandt, Musiker, Friedensaktivist

Warum sich Wolfgang Baron von Hildebrandt für Frieden und Menschenrechte einsetzt: „Neda ist zwar tot aber nicht gestorben. Die Menschen im Iran und vor allem die Kinder brauchen eine Zukunft, Frieden und Freiheit. Gewaltlosigkeit ist das beste Mittel, um sich für Frieden einzusetzen und ist nichts für Feiglinge.“
26. Juli 2011
Said Matinpour wurde zu 8 Jahren Haft verurteilt, die er im Evin Gefängnis verbüßt. Der Journalist und Menschenrechtsaktivist hatte über Diskriminierungen des Regimes gegenüber ethnischen Gruppierungen im Iran geschrieben. Mitarbeiter des Geheimdiensts erwirkten mittels Folter ein „Geständnis“ er sei in Verbindung mit „ausländischen Mächten“ und würde Propaganda gegen das Regime betreiben. Er wurde schon 2007 verhaftet und gehört zu jenen Gefangenen, denen trotz vielfacher gesundheitlicher Beschwerden medizinische Hilfe verweigert wird.
Said Matinpour wurde zu 8 Jahren Haft verurteilt, die er im Evin Gefängnis verbüßt. Der Journalist und Menschenrechtsaktivist hatte über Diskriminierungen des Regimes gegenüber ethnischen Gruppierungen im Iran geschrieben. Mitarbeiter des Geheimdiensts erwirkten mittels Folter ein „Geständnis“ er sei in Verbindung mit „ausländischen Mächten“ und würde Propaganda gegen das Regime betreiben. Er wurde schon 2007 verhaftet und gehört zu jenen Gefangenen, denen trotz vielfacher gesundheitlicher Beschwerden medizinische Hilfe verweigert wird.
Sei gegrüßt, Dämmerung,
in der die Augen des Dämons
Vertrauen und Glauben verheißen
und die Gebete Erhörung finden.

Sei gegrüßt, Nacht,
in der junge Pappeln
am Rande des Flusses an den
freundlichen Äxten der Geister riechen.

Sei gegrüßt, Mond,
bedenke mit deinem Safranlächeln
auch die, deren kalte Küsse morgen
zu Stricken für den Galgen werden.

Sei gegrüßt, Morgenröte,
senke deinen Spiegel auf
blühende Akazienzweige,
an denen Vogelscheuchen baumeln.

Sei gegrüßt Liebe,
Schützerin des Meeres und
der Ufer, halte deine Zauberhand
über diese tiefe Wunde meines Herzens.
© Sedaye Bad, eine in Deutschland lebende Dichterin, die Iran gut kennt..

Ralf Metzenmacher, Produktdesigner, Künstler, Humanist

Das sagt der Künstler Ralf Metzenmacher zu seinem Antrieb bei der Solidaritätsaktion mitzumachen: „Ich bin überzeugter Humanist und der Meinung, wo Unrecht zu Recht wird, sollte Widerstand zur Pflicht werden.
24. Juli 2011
Es gab bereits 1999 starke Proteste von Seiten der Studenten. Behrouz Javid Tehrany gehörte zu den protestierenden Studenten, die schon damals in Haft kamen und in Folge eine 3 jährige Haftstrafe verbüßte. 2005 wurde er erneut zu 7 Jahren Haft und 74 Peitschenhieben verurteilt. Ein Berufungsgericht bestätigte das Urteil. Vorgeworfen werden ihm u. a. regimefeindliche Propaganda, Beleidigung des obersten Führers, Versammlung vor dem Büro der Vereinten Nationen und Mitgliedschaft bei der Demokratischen Front Irans.
Es gab bereits 1999 starke Proteste von Seiten der Studenten. Behrouz Javid Tehrany gehörte zu den protestierenden Studenten, die schon damals in Haft kamen und in Folge eine 3 jährige Haftstrafe verbüßte. 2005 wurde er erneut zu 7 Jahren Haft und 74 Peitschenhieben verurteilt. Ein Berufungsgericht bestätigte das Urteil. Vorgeworfen werden ihm u. a. regimefeindliche Propaganda, Beleidigung des obersten Führers, Versammlung vor dem Büro der Vereinten Nationen und Mitgliedschaft bei der Demokratischen Front Irans. Entgegen geltender Gesetze wurde er in das für Straftäter vorgesehene Gefängnis Rajai Shahr gebracht. Er wurde mehrfach von den Wärtern verprügelt und in Einzelhaft genommen. Aus Protest gegen die Verletzung seiner Rechte trat er mehrmals in den Hungerstreik. Er wird weiterhin in Rajai Shahr festgehalten und erhält keinen Hafturlaub, obwohl seine Verhaftung schon sechs Jahre her ist.
„Alter Mann wach auf und sieh
‚
Du zerstörst Deinen eigenen Ruf.

Wir sind sprachlos doch frei geboren

und jetzt haben wir unsere Stimme gefunden.
Das Ende Deiner Zeit naht

Der Schlag unserer Herzen ist stark.“
Arian Saleh

Susu Aghamiri, Mutter, Mitglied im Verein für Demokratie und Menschenrechte, Hamburg

„Was dieses Regime meinen Landsleuten antut ist abscheulich. Mich öffentlich für meine Landsleute einzusetzen ist eine Selbstverständlichkeit! Es kostet mich überhaupt keine Überwindung Leute auf der Straße anzusprechen, sie zu informieren über die Situation im Iran und sie um ein Zeichen der Solidarität zu bitten.“ Das sagte Susu Aghamiri bei einer der Straßenaktionen für „Ein Gesicht für Menschenrechte im Iran“.
23. Juli 2011
Ronak Safarzadeh gehört der lokalen Frauenorganisation „Azar Mehr“ in Sanandaj (Provinz Kurdistan / Nordwest-Iran) an, die der Kampagne für Gleichheit angeschlossen ist. Ronak Safazadeh befindet sich Berichten zufolge seit dem 9. Oktober 2007 im Gefängnis in Sanandaj, nachdem sie am Vortag an einem Treffen anlässlich des Internationalen Tags des Kindes teilgenommen und Unterschriften für die Kampagne für Gleichberechtigung gesammelt hatte.
Ronak Safarzadeh gehört der lokalen Frauenorganisation „Azar Mehr“ in Sanandaj (Provinz Kurdistan / Nordwest-Iran) an, die der Kampagne für Gleichheit angeschlossen ist. Ronak Safazadeh befindet sich Berichten zufolge seit dem 9. Oktober 2007 im Gefängnis in Sanandaj, nachdem sie am Vortag an einem Treffen anlässlich des Internationalen Tags des Kindes teilgenommen und Unterschriften für die Kampagne für Gleichberechtigung gesammelt hatte.
Dedicated to all Nedas and Sohrabs in the world.
The song Silent Song from the album Scent of Reunion – Love songs across civilizations by Mahsa Vahdat (Iran) and Mighty Sam McClain (USA).
Produced by Erik Hillestad for Kirkelig Kulturverksted 2009.
Poem by Erik Hillestad and Mohammad Ebrahim Jafari
Melody: Sigvart Dagsland and Mahsa Vahdat. Arrangement: Mathias Eick
Knut Reiersrud: guitar
Mathias Eick: double bass, vibes
Rune Arnesen: drums
Pasha Hanjani: ney
Jarle Bernhoft: Background vocals
Mahsa Vahdat und Mighty Sam McClain

Monika Paulus, Internationale Organisation zum Schutz der Menschenrechte im Iran

„Die Würde des Menschen ist unantastbar! – Wie kann es sein, dass Menschen, die sich im Iran für die Freiheit und Einhaltung der Menschenrechte in ihrem Land einsetzen, ins Gefängnis kommen und dort schlimmste Misshandlungen und Folter über sich ergehen lassen müssen ??? Diese Menschen haben mein tiefstes Mitgefühl. Ich will nicht wegschauen, sondern aufmerksam machen und hoffe durch diese Aktion möglichst viele Menschen zu erreichen, um das Leid im Iran bekannter zu machen. Ich möchte mithelfen, einen Impuls zu setzen, der dem Iranischen Volk Mut machen und schließlich zur Selbstbestimmung verhelfen soll.“
22. Juli 2011
Rasoul Bodaghi ist zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt worden. Er wurde der Versammlung und Verschwörung mit dem Ziel sicherheitsgefährdender Verbrechen und regimefeindlicher Propaganda für schuldig befunden. Im September 2010 war er von Beamten im Gefängnis Rajai Shahr unter Druck gesetzt und mehrfach gefoltert worden.
Rasoul Bodaghi ist zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt worden. Er wurde der Versammlung und Verschwörung mit dem Ziel sicherheitsgefährdender Verbrechen und regimefeindlicher Propaganda für schuldig befunden. Im September 2010 war er von Beamten im Gefängnis Rajai Shahr unter Druck gesetzt und mehrfach gefoltert worden.
Die Schatten der Nacht klammern
an den Sternenfüßen, und
der Duft der Narzissen
verbrennt im Feuerregen.

Schwarze Tulpen wogen
über keimendes Grün,
ersticken ungesagte Worte.

Der Gesang der Nachtigall
ist verstummt und ihre
Geliebte, die Rose, verdorrt.

Haltlos
wie das morsche Schilfrohr
schwanke ich im Wind
und klagend haucht die Ney ihr
Lied über den Gräbern
meiner Träume.

Die Schleier des Vergessens
bedecken Dich schon, wispert
hämisch ein Dschinn.
© Sedaye Bad, eine in Deutschland lebende Dichterin, die Iran gut kennt..

Mansour Arshama, Blogger, Aktivist für die Menschenrechte im Exil

Mansour Arshama findet: „Seit ihrer Gründung hat die Islamische Republik die Rechte ihrer Bürger systematisch mit Füßen getreten. Dem unerträglichen Leid meiner iranischen Landsleute, die kein Gesetz vor Verfolgung, Inhaftierung, Folter und Vergewaltigung schützt, kann und werde ich nicht tatenlos zusehen. Die Menschenrechte sind unteilbar.“ Mansour ist ein Beispiel für einen Exiliraner, der für Informationsfluss im Westen über sein Land sorgt, dem es ein Anliegen ist, seine Landsleute nach Kräften in ihrem Ringen um Rechte, Freiheit und Solidarität unterstützt ohne sich selbst in den Vordergrund zu stellen.
21. Juli 2011
Es kommt immer wieder vor, dass Arbeitern ihre Gehälter über Monate nicht ausgezahlt werden. Ebrahim Madadi hat ähnlich wie der im Moment freigelassene Bus-Gewerkschaftsführer Mansour Osanlou Proteste organisiert, um diesen Missstand zur Sprache zu bringen und auf die Auszahlung des sowieso schon geringen Lohns zu drängen. Dafür wurde er verhaftet und unter Druck gesetzt falsche Geständnisse abzulegen.
Es kommt immer wieder vor, dass Arbeitern ihre Gehälter über Monate nicht ausgezahlt werden. Ebrahim Madadi hat ähnlich wie der im Moment freigelassene Bus-Gewerkschaftsführer Mansour Osanlou Proteste organisiert, um diesen Missstand zur Sprache zu bringen und auf die Auszahlung des sowieso schon geringen Lohns zu drängen. Dafür wurde er verhaftet und unter Druck gesetzt falsche Geständnisse abzulegen.
Seyyed Khalil Alinejad spielt spirituelle Musik zusammen mit dem Ensemble Baba Taher (einem Sufi, der in der Ödnis lebte und meist nackt umherwanderte und tiefe Weisen sang).
Seyyed Khalil Alinejad
Julias Motivation sich für die Menschenrechte im Iran einzusetzen: „Ich möchte, dass Leid und Tod der Opfer der staatlichen Repression nach der Präsidentschaftswahl von 2009 nicht vergebens waren. Ich möchte, dass alle Verantwortlichen für die Menschenrechtsverletzungen in Iran bestraft werden und dass das iranische Volk in all seiner Vielfalt in Freiheit leben kann. Darum möchte ich dazu beitragen, dass die Welt von den Vorgängen in Iran erfährt.“
20. Juli 2011
Isaa Saharkhiz wurde am 4. Juli 2009 verhaftet. Er gehörte zu Mehdi Karoubis Wahlkampfteam und trat sehr kritisch gegenüber Präsident und Oberstem Führer auf. Bei seiner Verhaftung brach man ihm einige Rippen. Zusammen mit Keyvan Samimi, Massoud Bastani, dem studentischen Aktivisten Ali Akbar Ajami, dem Menschenrechtsaktivisten Jafar Eghdami und Heshmatollah Tabarzadi, sowie weiteren Gefangenen aus dem Teheraner Evin Gefängnis.
Isaa Saharkhiz wurde am 4. Juli 2009 verhaftet. Er gehörte zu Mehdi Karoubis Wahlkampfteam und trat sehr kritisch gegenüber Präsident und Oberstem Führer auf. Bei seiner Verhaftung brach man ihm einige Rippen. Zusammen mit Keyvan Samimi, Massoud Bastani, dem studentischen Aktivisten Ali Akbar Ajami, dem Menschenrechtsaktivisten Jafar Eghdami und Heshmatollah Tabarzadi, sowie weiteren Gefangenen aus dem Teheraner Evin Gefängnis.
Rose aus Isfahan, Iran, Symbol der Solidarität und Verbundenheit
Nasrin Sotoudeh war am 22. September 2010 verhaftet worden und befindet sich seitdem in Einzelhaft. Zunächst wurde sie wegen „Handlungen gegen die nationale Sicherheit“ und „regimefeindlicher Propaganda“ angeklagt. Später kam noch eine Anklage wegen „Verstoßes gegen die islamischen Kleidervorschriften in einer auf Video aufgenommenen Rede“ hinzu. Sotoudeh hat einen Großteil ihrer Inhaftierung im Hungerstreik verbracht. Nasrin Sotoudeh wurde mit dem Menschenrechtspreis der International Human Rights Organization ausgezeichnet und ist Mitglied der Organisation Defenders of Human Rights, der Kampagne gegen frauendiskriminierende Gesetze „Eine Million Unterschriften“ sowie in der Gesellschaft zum Schutz der Rechte von Kindern. Als Rechtsanwältin hat sie viele Menschenrechtsaktivisten, Frauenrechtsaktivisten, Kinder, Opfer von Kindesmisshandlung und zum Tode verurteilte Minderjährige verteidigt. Im Jahre 2008 wurde ihr der Menschenrechtspreis der Organisation International Committee on Human Rights verliehen. Wegen ihres Engagements für die Menschenrechte war sie unzählige Male bedroht worden. Sie war auch Isaa Saharkhiz‘ Anwältin.
19. Juli 2011
Unter anderem drohte man ihm mit dem Schicksal seiner ebenfalls inhaftierten Ehefrau. Am 17. September 2009 wurde er zu insgesamt sechs Jahren Haft verurteilt, darunter ein Jahr wegen regierungsfeindlicher Propaganda und fünf Jahre wegen Unruhestiftung und Störung der öffentlichen Ordnung. Aus Protest gegen die menschenunwürdigen Haftbedingungen ist Bastani mehrfach in den Hungerstreik getreten. Für Masoud Bastani haben mehrere FDP Politiker (Alexander Alvaro | Marina Schuster) auf Anregung der IGFM Patenschaften übernommen.
Masoud Bastani war Herausgeber der regimekritischen Nachrichten-Website „Jomhouriat“ („Republik“) und schrieb für mehrere weitere Zeitschriften. Im Zuge der Proteste gegen die umstrittene Wiederwahl Mahmoud Ahmadinejads am 12. Juni 2009 fiel Bastani wie Hunderte junger oppositioneller Intellektueller einer Verhaftungswelle zum Opfer. In einem Massenprozess wurde er unter Anwendung von physischer und psychischer Folter zum „Geständnis“ der „Schwächung legaler Institutionen des Staates“ und des „Schüren von Zweifeln“ am Wahlausgang gezwungen. Unter anderem drohte man ihm mit dem Schicksal seiner ebenfalls inhaftierten Ehefrau. Am 17. September 2009 wurde er zu insgesamt sechs Jahren Haft verurteilt, darunter ein Jahr wegen regierungsfeindlicher Propaganda und fünf Jahre wegen Unruhestiftung und Störung der öffentlichen Ordnung. Aus Protest gegen die menschenunwürdigen Haftbedingungen ist Bastani mehrfach in den Hungerstreik getreten. Für Masoud Bastani haben mehrere FDP Politiker (Alexander Alvaro | Marina Schuster) auf Anregung der IGFM Patenschaften übernommen.
Shahram Nazeri ist ein international gefeierter Musiker und Kenner iranischer und kurdischer Überlieferungen.
Shahram Nazeri

Eva M. Knoche, Internationale Organisation zum Schutz der Menschenrechte im Iran

Eva M. Knoche ist ein Mitglied der ersten Stunde in der Internationalen Organisation zum Schutz der Menschenrechte im Iran. Das sagt sie zu Ihrem Engagement: „Wir sind alle miteinander verbunden und „…wenn andrer Schmerz dich nicht im Herzen brennet, verdienst du nicht, dass man noch Mensch dich nennet.“ Dieses Gedicht von Saad’i drückt sehr deutlich aus, warum ich es für wichtig erachte, mich für die Menschenrechte im Iran einzusetzen.“
18. Juli 2011
Zia Nabavi gilt als gewaltloser politischer Gefangener, der nur deshalb inhaftiert ist, weil er im Rahmen von Veranstaltungen des „Rats für die Verteidigung des Rechts auf Bildung“ friedlich von seinen Rechten auf freie Meinungsäußerung und Versammlungsfreiheit Gebrauch gemacht hat. Er wurde am 14. Juni 2009 festgenommen, nachdem er an einer Protestkundgebung teilgenommen hatte, die sich gegen die Ankündigung richtete, dass der amtierende Präsident Mahmud Ahmadinedschad die Präsidentschaftswahlen gewonnen habe. Seitdem befindet er sich in Haft. Im Januar 2010 war er zu einer 15-jährigen Haftstrafe verurteilt worden. Im Mai 2010 wurde das Strafmaß auf zehn Jahre im inneriranischen Exil reduziert.
Zia Nabavi gilt als gewaltloser politischer Gefangener, der nur deshalb inhaftiert ist, weil er im Rahmen von Veranstaltungen des „Rats für die Verteidigung des Rechts auf Bildung“ friedlich von seinen Rechten auf freie Meinungsäußerung und Versammlungsfreiheit Gebrauch gemacht hat. Er wurde am 14. Juni 2009 festgenommen, nachdem er an einer Protestkundgebung teilgenommen hatte, die sich gegen die Ankündigung richtete, dass der amtierende Präsident Mahmud Ahmadinedschad die Präsidentschaftswahlen gewonnen habe. Seitdem befindet er sich in Haft. Im Januar 2010 war er zu einer 15-jährigen Haftstrafe verurteilt worden. Im Mai 2010 wurde das Strafmaß auf zehn Jahre im inneriranischen Exil reduziert.
Wir haben das Wort
Freiheit
mit bloßen Nägeln in
Kalkwände geritzt, bis
die Steine blutige Tränen weinten.

Nun wachsen Gitterstäbe
aus unserer Haut,
die Nacht hat sich mit
Sternen bewaffnet und
der trübe Mond sucht
seinen Kompass.

In der Sackgasse der Revolution
kauern wir in
unseren Zellen wie
verwahrlostes Federvieh
mit Blick auf den Galgen.
© Sedaye Bad, eine in Deutschland lebende Dichterin, die Iran gut kennt..
PD Dr. Reza Hajatpour kennt das Regime im Iran aus eigener Anschauung. Warum er sich bei der Solidaritätsaktion beteiligt: „weil ich meine Solidarität mit den Menschen ausdrücken will, die nicht in der Lage sind, sich gegen das System zu wehren …weil ich wünsche, dass die Freiheit über den Despotismus siegt …weil ich damit meine Empörung gegen die Willkür der fundamentalistischen Anmaßung zum Ausdruck bringen möchte.“
17. Juli 2011
Simin Chaichi hatte am 9. Juli 2011 ihren 56. Geburtstag. Die kurdische Dichterin wurde in ihrer Heimatstadt Sanandadsch am 26. Dezmeber 2010 verhaftet. Sie gehörte zu einer Reihe von Menschen, die im Zusammenhang mit Protesten gegen die Exekution von Habibollah Latifi vom Geheimdienst abgeholt und weggebracht wurde. Sie sagt von sich selbst: „I love all humans.“
Simin Chaichi hatte am 9. Juli 2011 ihren 56. Geburtstag. Die kurdische Dichterin wurde in ihrer Heimatstadt Sanandadsch am 26. Dezmeber 2010 verhaftet. Sie gehörte zu einer Reihe von Menschen, die im Zusammenhang mit Protesten gegen die Exekution von Habibollah Latifi vom Geheimdienst abgeholt und weggebracht wurde. Sie sagt von sich selbst: „I love all humans.“
Seyyed Khalil Alinejad singt über göttliche Liebe.
Seyyed Khalil Alinejad

Fred Gottsknecht, Internationale Organisation zum Schutz der Menschenrechte im Iran

Ich glaube, dass man sich überall auf dieser Welt für Menschenrechte einsetzen muss. Hier im Westen genau so wie in anderen Teilen der Welt. Es ist ein Recht, was einem nicht zufällt sondern für das seit Generationen gekämpft wird. Ich lebe in einem Land, wo diese Menschenrechte in großen Teilen eingehalten werden. Als ich damals die grüne Bewegung im Iran sah und den Mut der Menschen für ihre Rechte einzutreten, war ich sehr berührt. Ich und viele andere sahen die Freude und die Hoffnung auf Selbstbestimmung. Es war eine Aufbruchstimmung. Als das gottlose Regime durch den gezielten Einsatz von Manipulation, Gewalt und Folter die Bewegung für das erste erstickte, wurde immer mehr Menschen klar, welche Art Regime an der Macht ist. Als ich von betroffenen Iranern erstmals hörte, welch menschenverachtende Folter an Jugendlichen, Frauen, Männern und alten Menschen im Iran durchgeführt wurden, konnte ich das zuerst nicht glauben. Als aber Amnesty International und direkt Betroffene davon sprachen, wurde mir klar, dass ich helfen muss. Ich hoffe, das durch meinen kleinen Beitrag die Menschen im Iran ermutigt werden, wieder neue Kräfte zu sammeln und sich dem Regime neu zu stellen. Das dieses Regime keine Existenzberechtigung und wenig Halt in der Bevölkerung hat, ist mehr als klar. Ich wünsche und hoffe, dass das Leiden des iranischen Volkes nicht zu lange dauert. Aber ich vertraue auch dem iranischen Volk. Es wird den richtigen Zeitpunkt finden um sich von dieser Knechtschaft zu lösen. So lange wie dieses Regime an der Macht ist will ich den Blick auf den Iran nicht verlieren und den Menschen in unserem Land zeigen, was dort für ein Unrecht geschieht.