Eine bessere Zukunft

Eine bessere Zukunft - Vahid Beheshti mit Alicia Keys

Eine bessere Zukunft – die erhofft sich der iranisch-britische Aktivist Vahid Beheshti in seinem Heimatland durch eine deutliche und überzeugte Unterstützung Grossbritanniens. Der Mann campiert seit dem 23. Februar 2023 vor dem britischen Aussenministerium mitten in London. Er hat einen Hungerstreik hinter sich, musste ins Krankenhaus, durfte als erster Iraner vor dem israelischen Parlament sprechen.

Er verlangt längst nicht mehr nur die Listung der Revolutionsgarden als Terrororganisation, er bittet auch um Unterstützung bei der Schwächung des Regimes in Iran, damit seine Landsleute sich endlich von dem Joch jahrelanger Unterdrückung befreien können. Seine Appelle werden lauter und immer mehr Medien in Grossbritannien greifen seine Geschichte auf. Seit Dezember 2024 hat er mit einigen weiteren Exil-Iranern die Iranische Front für die Wiederbelebung des Rechts und der nationalen Souveränität gegründet und klopft mit dieser Organisation auch an die Türen des EU-Parlaments und anderer Organisationen.

In Deutschland kehren Medien nach wie vor die Gefahren, die Unterwanderung westlicher Institutionen und die Propaganda des Regimes unter den Teppich oder ignorieren deutliche Äusserungen dazu, wenn sie an Pressegesprächen teilnehmen und angeblich dieses für Zuhörer zusammenfassen. Die katholische Tagespost bildet da eine löbliche Ausnahme und bringt die Sache auf den Punkt: das Regime in Iran sieht seinem Ende entgegen. Ob die Bundesregierung solche Gedankenspiele zulässt?

Eine bessere Zukunft

Die Zerstörung der iranischen Atomprogramme öffnet Bürgern wie mir die Tür zu einer besseren Zukunft – Vahid Beheshti ruft die britische Regierung zur Unterstützung der Opposition in Iran auf.

Es kann kein Zurück zum Status quo geben, der das iranische Volk unterdrückt und zum Tod britischer Soldaten geführt hat, schreibt der britisch-iranische Aktivist Vahid Beheshti. Die Regierung muss diesen historischen Moment begreifen und sich unseren wegweisenden Bemühungen anschliessen.

Die Zerstörung der gefährlichen Atomanlagen der Ajatollahs ist ein entscheidender Moment für Millionen von uns einfachen Iranern, die zu träumen gewagt haben, dass eines Tages das repressive theokratische Regime des Landes fallen könnte. Zum ersten Mal habe ich Hoffnung in meinem Herzen.

Vor achtundzwanzig Jahren floh ich aus dem Iran, um mein Leben zu retten und im Vereinigten Königreich Freiheit zu finden. Im Iran wurde ich zweimal verhaftet, weil ich mich offen gegen das Regime ausgesprochen hatte. Nach meiner zweiten Verhaftung erfuhr ich, dass das Regime plante, mich zu beseitigen. Ich hatte keine andere Wahl als zu gehen.

Einem solchen Regime kann man jedoch nie wirklich entkommen. Die Tentakel des Regimes in Iran bedrohen uns nun auch hierzulande durch ihre aktive Förderung von Extremismus. Der MI5 hat enthüllt, dass er seit 2022 mehr als 20 Terroranschläge des brutalen Korps der Islamischen Revolutionsgarden vereitelt hat. Es hat massiv in britische Wohltätigkeitsorganisationen, Moscheen und Gemeinden investiert, um die Grundlagen dessen, wofür wir stehen, zu zerstören und uns von innen heraus zu vernichten.

Angesichts der sich abzeichnenden Bedrohung traf ich vor zweieinhalb Jahren die schwierige Entscheidung, meine Freiheit aufzugeben, die ich einst für mich angestrebt hatte. Seitdem lebe ich auf der Strasse, weit weg von meiner Frau, der konservativen Stadträtin Mattie Heaven, meinem Zuhause und meiner Familie, und riskiere jeden Tag, den ich mich im Friedenscamp gegenüber dem Aussenministerium aufhalte, mein Leben.

Eine bessere Zukunft – Hat seine Freiheit dem Kampf für Freiheit in Iran gewidmet: Vahid Beheshti

Da ich immer wieder verbalen und physischen Angriffen von Agenten des IRGC ausgesetzt bin, die sich frei auf britischem Boden bewegen, betrachte ich jeden Tag als meinen letzten. Mir wurde mit Enthauptung gedroht. Bei einem meiner Angreifer fand die Polizei später ein grosses Messer. Es wurde sogar eine Fatwa gegen mich erlassen.

Eine bessere Zukunft: Interview aus den ersten Tagen seines Hungerstreiks

Die Zerstörung des iranischen Atomprogramms öffnet die Tür zu einer besseren Zukunft für die Bürger des Iran. Dieses historische Volk hat 46 Jahre lang gelitten. Die Schlächter von Teheran haben grausame Menschenrechtsverletzungen begangen. Öffentliche Hinrichtungen sind ein tägliches Grauen, und Frauen werden für das „Verbrechen“, den Hidschab nicht „korrekt“ zu tragen, geschlagen. Ist es da verwunderlich, dass 80 Prozent der iranischen Bevölkerung das Regime in Iran ablehnen?

Eine bessere Zukunft: Interview mit einem „Löwenherz

Das in seinen Grundfesten erschütterte Regime hat sich wieder auf das besonnen, was es am besten kann. In den letzten zwei Wochen wurden mehr als 700 Personen unter dem Vorwand verhaftet, sie hätten Israel unterstützt, darunter auch Rabbiner und andere führende jüdische Persönlichkeiten. Auch die Zahl der Exekutionen steigt wieder an.

Es ist nichts weiter als ein verzweifelter Versuch, Kritiker zum Schweigen zu bringen und einen Aufstand gegen das schwankende Regime zu verhindern. Das Internet wurde tagelang abgeschaltet. Menschenrechtsgruppen schlagen Alarm wegen unfairer Prozesse und erzwungener Geständnisse. Journalisten und ihre Familien wurden bedroht, unter anderem von der BBC. Der Internetzugang ist weiterhin eingeschränkt.

Wir können es uns nicht leisten, uns nicht auf den bevorstehenden Zusammenbruch des Regimes vorzubereiten. Die mühsame Arbeit muss jetzt abgeschlossen werden, um sicherzustellen, dass das nächste Kapitel des Iran nicht mit Blut oder Chaos geschrieben wird, sondern mit Recht, Demokratie und dem Willen des Volkes.

Iranische Front für die Wiederbelebung des Rechts und der nationalen Souveränität

Die einst grossartige iranische Zivilgesellschaft ist vom Regime gnadenlos ausgehöhlt worden und braucht die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft und der iranischen Diaspora, um einen neuen Iran auf den Weg zu bringen.

Aus diesem Grund arbeitet die Iranische Front für die Wiederbelebung des Rechts und der nationalen Souveränität, die ich vor kurzem im Europäischen Parlament mit parteiübergreifender Unterstützung ins Leben gerufen habe, mit Hochdruck an der Schaffung des notwendigen Rechtsrahmens, um das Land zu stabilisieren, die Bürger zu schützen und den Weg für eine frei gewählte verfassungsgebende Versammlung zu ebnen.

Eine bessere Zukunft - Iran Front im EU Parlament
Eine bessere Zukunft – Iran Front im EU Parlament

Es ist ermutigend, dass sich Vertreter der unterschiedlichsten ethnischen, religiösen und politischen Gruppen des Iran an der Initiative beteiligen, ebenso wie viele derjenigen, die ins Exil gezwungen wurden.

Es kann kein Zurück zum Status quo geben, der das iranische Volk unterdrückt und unsägliches Leid in der gesamten Region verursacht hat, einschliesslich des Todes britischer Soldaten und britischer Staatsbürger, die in den grausamen Gefängnissen des Irans verrotten.

Die britische Regierung muss diesen historischen Moment nutzen und sich unseren bahnbrechenden Bemühungen anschliessen. Schliesslich ist die Förderung von Demokratie und Gleichheit in einer instabilen Welt gut für die Menschen in Grossbritannien. Dadurch wird auch die tiefgreifende Rolle des Irans beim Menschen- und Drogenhandel, der die britische Gesellschaft destabilisiert, beseitigt.

Es kann kein Zurück zum Status quo geben, der das iranische Volk unterdrückt und unsägliches Leid in der gesamten Region verursacht hat, einschliesslich des Todes britischer Soldaten und britischer Bürger, die in den gruseligen Gefängnissen des Irans verrotten.

Die britische Regierung muss diesen historischen Moment nutzen und sich unseren bahnbrechenden Bemühungen anschliessen. Schliesslich ist die Förderung von Demokratie und Gleichheit in einer instabilen Welt gut für die Menschen in Grossbritannien. Damit wird auch die tiefe Verstrickung des Irans in den Menschen- und Drogenhandel beseitigt, die die britische Gesellschaft destabilisiert.

Die Herausforderungen eines Regimewechsels sind beträchtlich, aber sie stehen in keinem Verhältnis zu den enormen Chancen, die er nicht nur für das iranische Volk, sondern für die Sicherheit, die Stabilität und den Wohlstand der gesamten Welt mit sich bringen würde. Ein freier, demokratischer Iran wäre ein Wendepunkt für die Region und ein Leuchtfeuer der Hoffnung für den weltweiten Frieden.

Das iranische Volk hat bemerkenswerte Widerstandskraft bewiesen, und es ist unsere Pflicht, den Boden für eine bessere Zukunft zu bereiten – eine Zukunft der Demokratie, Gleichbehandlung und Freiheit.

Original auf Englisch: https://www.independent.co.uk/voices/vahid-beheshti-iran-israel-protests-b2781912.html

©Helmut N. Gabe mit Vahid Beheshti für mehriran.de

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