Drohnen für Sudan kommen aus Iran. Das islamistische Regime in Iran ist bekannt dafür, sich in verschiedenen Ländern Asiens, Afrikas und Südamerikas einzubringen. Unter dem Deckmantel von Unterstützung armer und unterdrückter Länder auf Feldern wie Infrastruktur, Landwirtschaft, Militär und Bildung infiltrieren Revolutionsgardisten diese Regionen und tragen bei zu Konflikten, Chaos und Blutvergiessen. Diese Vorgehensweise ist Teil eines langfristig angelegten Plans des Regimes, die westlichen Bündnisse zu schwächen und schliesslich zu Fall zu bringen, um ein weltweites Kalifat zu errichten.
Neuerdings ist das Regime in Iran dabei, seine Krakenarme jenseits des Roten Meeres in den Sudan auszustrecken. Die Revolutionsgarden sorgen dort für eine Unterstützung General Fattah al-Burhans und seiner SFA, die sich auf Drohnen, Ausbildung und den Austausch von Informationen bezieht. Insbesondere Drohnen verschaffen der sudanesischen Armee (SFA) eine Luftüberlegenheit, die es ihr ermöglichte, den Vormarsch der gegnerischen RSF (Rapid Support Forces) Anfang 2024 einzudämmen, und die ihr in den letzten Monaten die Gegenoffensive gegen die von den Vereinigten Arabischen Emiraten unterstützte Miliz erleichtert hat.
In dem nordostafrikanischen Land bekämpfen sich die Armee von General Fattah al-Burhan und die RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohammed Hamdan Daglo seit April 2023 in blutigen Kriegshandlungen. Zehntausende Menschen wurden nach UN-Angaben bei den Kämpfen im Sudan getötet, mehr als zwölf Millionen Menschen sind auf der Flucht. Die Vereinten Nationen sprechen von der größten Hungerkrise der Welt. Das Leid, das von iranischen Drohnen, die von Russland in der Ukraine eingesetzt werden, findet sich durch die Drohnen für Sudan hier noch potenziert.
Kontakte zu Islamisten in Sudan
Das Regime in Iran hofft, aus seiner militärischen Unterstützung Kapital schlagen zu können, um ein Bündnis mit der sudanesischen Regierung wieder aufzubauen und sich eine stabile Position am Roten Meer zu sichern. Der Iran hat seine Beziehungen zu islamistischen Elementen innerhalb des sudanesischen Staatsapparats verstärkt und im Februar mit der Regierung in Chartuum Abkommen über Förderung von Mineralien, Zusammenarbeit im Bankensektor und Unterstützung in der Landwirtschaft unterzeichnet. Berichten zufolge bemühten sich die Revolutionsgardisten im vergangenen Jahr auch um eine Konzession für einen Marinestützpunkt in Port Sudan, allerdings ohne sichtbaren Erfolg.
Nichtsdestotrotz scheint Teheran seine neue Position zu nutzen, um seinen Einfluss zusammen mit den maritimen Operationen der jemenitischen Ansarullah-Bewegung, auch bekannt als Houthis, im Roten Meer zu verstärken. Es soll in der Nähe der sudanesischen Küste eine von der SAF kontrollierte Radaranlage errichtet worden sein.
Sudan und Israel
Der wachsende Einfluss Irans im Sudan bleibt nicht unbeobachtet. Vor allem Israel und einige arabische Länder werden Sorgen um die regionale Stabilität haben. Anfang April 2025 reiste heimlich ein Gesandter von al-Burhan nach Israel, um israelische Unterstützung im Austausch mit einer Fortsetzung der Verhandlungen um die Abraham-Accords einzufordern. Sollten die Revolutionsgarden ihre Präsenz im Osten Sudans verstärken, könnte Israel damit verbundene Einrichtungen auf sudanesischem Boden ins Visier nehmen, um israelische Operationen am Roten Meer zu schützen.
Längerfristig würde eine neue Achse zwischen sudanesischen Islamisten und den Houthis unter der Ägide des Regimes in Irans Druck auf Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) im Roten Meer ausüben und das militärische Kräftegleichgewicht im Jemen beeinflussen. Wie lange das Regime in Iran seinen Einfluss in dieser Zone weiter ausbauen kann, kommt auch auf die weiteren Entwicklungen in dem innersudanesischen Konflikt an. Vor wenigen Tagen haben die USA die SFA mit Sanktionen belegt, weil sie verbotene chemische Kampfmittel gegen RSF Milizen eingesetzt haben. Manche Experten spekulieren, dass Iran durch eine strategische Verbindung mit Sudan Gewicht in den Nuklear-Verhandlungen mit den USA gewinnen wollen, um zu versprechen, für einen reibungslosen Schiffsverkehr im Roten Meer zu sorgen. Die USA hatten im Januar 2025 noch unter Präsident Biden Sanktionen gegen Mohammad Dagalo verhängt. Seit Präsident Trump angetreten ist, mit disruptiven Mitteln die globalen Verhältnisse zu verändern, sind alle Bündnisse und Beziehungen von weiterer Unsicherheit geprägt. In Afrika umso mehr.
©Helmut N. Gabel für ©mehriran.de